Nicht der Ochs, sondern die Marille kommt bei uns ins Glas! 5 Kilogramm sonniges Glück oder auch Wachauer Marille genannt, galt es zu verarbeiten. Neben den obligatorischen Knödeln und unserem Marillenknödelkuchen fand die Marille in verschiedenen Formen ihren Weg ins Glas – und wir sind begeistert. Lange noch werden wir Freude an den reifen Früchten und ihrem sommerlichen Geschmack haben.

Wir haben aus den prallen sonnengereiften Früchten Marillensirup mit Thymian, Marillenchutney mit grünem Pfeffer, Marillensenf und Marillenbalsamessig gemacht. Und nicht zu vergessen die lebenswichtigen Gläser voll Marillenmarmelade, die im Hause Nudlholz immer mit einem Hauch Vanille versehen wird, und so herrlich dekadent schmeckt. Eine Frucht und soooo viel schöne Dinge, die sich daraus herstellen lassen.

Für’s Verarbeiten gilt:

  1. Nur eine reife und unversehrte (sprich ohne braune Stellen oder Schimmel – was bei geernteten Marillen oft ein Wettlauf gegen die Zeit bedeutet) kommen in die Flasche oder das Glas.
  2. Bei den Gläsern penibel auf Sauberkeit achten und sie ordentlich auskochen, bzw. im Backrohr bei 150° sterilisieren. Es wäre doch zu schade, wenn die ganze Arbeit und der köstliche Geschmack den Schimmelpilzen zum Opfer fielen. Glaubt mir, ich weiß wovon ich spreche.
  3. Kombiniert werden, darf was schmeckt. Die Marille ist sehr kontaktfreudig und gesellt sich gern zu Ingwer, Chili oder Vanille. Etwas dunkles Kakaopulver ergibt zwar eine etwas gewöhnungsbedürftige Farbe, hat aber in der Marillenmarmelade geschmacklich so einiges zu bieten.

Marillensiurp und Balsamessig

Marillensirup ist der ideale Durstlöscher (auf Eis mit Mineralwasser) oder peppt auch jeden noch so schnöden Spritzwein auf. Wir kochen den Sirup mit ein paar Thymianzweigen und sind vom Nachgeschmack begeistert.

Marille im Glas

Zutaten für Marillen-Thymian-Sirup

1 kg Marillen entsteint
750 ml Wasser
1 EL Zitronensäure
500 gr. Kristallzucker
frischer Thymian nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Marillen entsteinen und von Druckstellen befreien, anschließend in kleine Stücke schneiden.
  2. Marillen mit Thymian und Wasser etwa 10 Minuten köcheln lassen. Abkühlen lassen.
  3. Thymian aus der Mischung entfernen und das Marillengemisch fein pürieren – eventuell auch durch ein feines Sieb oder ein Passiertuch abseiehen, ist aber nicht zwingend erforderlich.
  4. Marillennektar mit Zucker und Zitronensäure aufkochen und etwa 5 Minuten köcheln lassen. Sofort in sterlisierte Flaschen abfüllen und verschließen.

Tipp: Der Sirup hält dunkel und kühl gelagert locker 1 Jahr – angebrochene Flaschen sollten im Kühlschrank verweilen und so schnell wie möglich ausgetrunken werden!

Der Balsamessig passt gut zu cremigem Büffelmozzarella genauso aber auch zu Vanilleeis – hört sich im ersten Augenblick etwas komisch an, ist aber wirklich einen Versuch wert!

Marille im Glas

Zutaten für den Marillenbalsamessig

500 ml selbstgemachter Marillensirup
500 ml weißer Balsamico

Zubereitung:

  1. Marillensirup mit Essig vermischen und in saubere Flaschen abfüllen. So einfach und so gut!

Marille im Glas

Marillenmarmelade

Ein Muss und zwar jeden verdammten Sommer. Denn was sollen wir denn sonntags auf unsere Semmel und im Winter auf unsere Palatschinken schmieren? Ein Hauch Vanille und wir finden unsere Marmelade perfekt.

Zutaten:

1,5 kg. Marillen ohne Stein
500 gr. Gelierzucker 1:3
1 Vanilleschote
1 TL Zitronensäure

Zubereitung:

  1. Marillen entsteinen und von eventuellen Druckstellen befreien. Klein schneiden.
  2. Die Marillenstücke mit Gelierzucker und dem Mark der Vanilleschote verrühren. 1 Tl Zitronensäure hinzufügen und ebenfalls unterrühren.
  3. Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren aufkochen lassen. Mindestens 3 Minuten köcheln lassen.
  4. Gelierprobe machen – dazu ein Löffelchen Marmelade auf einen Teller geben und in den Kühlschrank stellen. Dort sollte die Marmelade relativ schnell stocken – ansonsten noch etwas weiter köcheln lassen.
  5. In heiße sterilisierte Gläser abfüllen und sofort verschließen.

Menge: 1,5 kg Marillen ergeben bei uns 12 kleine Gläser à 150 ml. Kleine Gläser deshalb, weil sie sich gut verschenken lassen und sie nach dem Öffnen schnell aufgebraucht werden können und so nicht so schnell verderben (tun sie aber eh nur wenn man ins angebrochene Glas bröselt oder so…)

Marillenchutney und Marillensenf

Beide wirklich wichtig in unserem Vorratsschrank und zu Gegrilltem, in Wraps, zur Käseplatte, zu einer feinen Brettljause einfach unverzichtbar.

Marille im Glas

Zutaten für Marillenchutney

750 gr. Marillen entsteint
1 Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2-3 cm Ingwer
Chilischote nach Geschmack
250 gr. Gelierzucker
Worcestersauce nach Geschmack
Salz
3 EL eingelegter grüner Pfeffer
Essig
Rapsöl

ergibt in etwa 6 Gläser á 150 ml

Zubereitung:

  1. Marillen entsteinen und von Druckstellen befreien, dann klein schneiden.
  2. Zwiebel, Knoblauch und Ingwer fein hacken und in etwas Rapsöl andünsten.
  3. Marillen und Gelierzucker hinzugeben und unter ständigem Rühren ein paar Minuten köcheln lassen. (Gelierprobe siehe Marillenmarmelade)
  4. Eingelegte grüne Pfefferbeeren hinzugeben und mit Salz, Essig, Chili und Worcestersauce abschmecken.
  5. Noch heiß in ebenfalls heiße steriliserte Gläser füllen und sofort verschließen.

Marille im Glas

Zutaten für Marillensenf

250 gr. Marillenmarmelade (selbstgemacht)
3 EL gelbe Senfkörner
1 EL braune Senfkörner
50 ml Apfelessig
1 TL grob zerstoßene Koriandersamen

Zubereitung:

Alle Zutaten miteinander vermischen und 1 Tag im Kühlschrank ziehen lassen. Wenn der Senf noch zu fest ist, etwas Wasser hinzufügen, bis man die gewünschte Konsistenz erhält. Anschließend in saubere Schraubgläser füllen und dunkel und kühl aufbewahren.

Schmeckt ausgezeichnet zu Gegrilltem und Käse!

Marille im Glas

Möge das große Einkochen beginnen!

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