Ein schweres Päckchen hat seinen Weg zu uns gefunden, nicht nur weil es stolze 2,6 Kilogramm auf die Waage brachte – es ist auch schwer von Bedeutung. Die Rede ist vom 4. Band der Buchreihe „Die Weltköche im Ikarus“ aus dem Pantauro Verlag.
Außergewöhnliche Rezepte und wegweisende Chefs im Potrait – so der vielversprechende Untertitel, der unter den goldenen Lettern einen ersten Vorgeschmack auf die 325 prall gefüllten Seiten macht.
Wir haben da so eine Lieblingssendung auf Netflix, die nennt sich Chef’s Table und ist bestimmt allen Foodies ein Begriff. Die Weltköche zu Gast im Ikarus ist quasi Chef’s Table in Buchform und zwar gleich 16 Folgen auf einmal.
Es ist weniger ein Kochbuch, das sich zum Nachkochen eignet – denn dazu fehlt es uns eindeutig an so ausgefallenen Zutaten wie Saucenlack, Mispelkernöl und Kalbshirn. Das Buch ist viel mehr eine Reihe von Künstlerportraits und ihren Werken. Die vorgestellten Köche sind Künstler und Handwerksmeister, die es verstehen nicht nur ein Gericht sondern eine ganze Geschichte auf den Teller zu bringen. Filigran und kunstvoll angerichtet, dass man den Moment, mit dem Besteck in dieses Kunstwerk einzugreifen, so lange wie möglich hinauszögern will. Denn jedes dieser Bilder flüstert einem leise zu: „Zum Essen fast zu schade, oder?“
Wir selbst waren noch nie Gäste im Ikarus, sind durch dieses bildgewaltige Kochbuch aber eindeutig auf den Geschmack gekommen.
Die Reise, auf die uns dieser Bildband mitnimmt geht fast um die ganze Welt. Wir tauchen mit Manish Mehrotra ein in die bunte Vielfalt Indiens, lassen uns von Christophe Muller verzaubern und genießen wie Gott in Frankreich und erblicken bei Søren Selin schlichte nordische Eleganz.
Jeder einzelne Titel der Gerichte liest sich wie ein Gedicht und die Bilder lassen einen die Perfektion der Lebensmittelverarbeitung und -kombination scheinbar spüren. Das Übergrößenformat dieses Kochbuches ist gut gewählt und macht das Erlebnis noch gewaltiger – denn dieses Buch zu betrachten ist wirklich ein Erlebnis.
Nachgekocht haben wir daraus noch nichts, vielleicht holen wir uns die ein oder andere Inspiration der Küchenmeister, Chefs und Geschmackskünstler. Wir werden dieses Buch aber immer wieder zu besonderen Momenten aus dem Regal holen und uns die großen Küchen der Welt träumen. Und wer weiß, vielleicht wird uns ein Genusserlebnis dieser Sonderklasse auch einmal selbst zu teil.
*WERBUNG: Wir freuen uns sehr, dass uns dieses Buch vom Pantauro Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Unsere persönliche Meinung und der Inhalt dieser Rezension bleibt selbstverständlich unbeeinflusst.