Dieses Rezept für den weihnachtlichen Gewürzgugelhupf eignet sich für alle, die gerne weihnachtliches Gebäck auf den Tisch bringen wollen, aber auf stundenlanges mühseliges Kekse backen so gar keine Lust haben.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich bis vor dem Backen dieses Gewürzgugelhupfs mit dem klassischen Gugelhupf, beziehungsweise seiner Form, auf Kriegsfuß stand. Eigentlich habe ich mir immer gedacht, ein Gugelhupf ist ein Standardbackwerk, bei dem nichts schiefgehen kann. Deshalb hab ich mir eine günstige beschichtete Form gekauft und mit einer unübertroffenen optimistischen Grundeinstellung einen Versuch gewagt. Tja, die Realität hat mich eines Besseren belehrt, im Sinne von „Was, du wolltest dieses Gebäck deinen Gästen vorsetzen – ach Sarah, du weißt doch, dass man so etwas mal zur Probe backen sollte! Hast du eben Pech gehabt!“ Der Gugelhupf hat sich nämlich in der brandneuen und ebenso nutzlosen Form viel zu wohl gefühlt und hat sich nur nach massiver Gewaltanwendung von ihr getrennt. Neben einer zerkratzten Form blieben nur Kuchenfragmente übrig, die man natürlich keinem Gast zumuten konnte. Ein weiterer Versuch folgte – das Ergebnis ebenso niederschmetternd, was zur Folge hatte, dass ich mir keine Mühe mehr machte die Form zu säubern und sie wutentbrannt in die Mülltonne warf.
Einige Zeit verging und diese wunderbare Vintage-Gugelhupfform fand ihren Weg zu uns (vielen, vielen Dank liebe Simone!!). Die innenliegende Patina der Form ließ vermuten, dass bereits viele gelungene Kuchen aus ihr hervorgingen. Es hat dann noch einige Monate gedauert, bis ich mich getraut habe einen dritten Versuch anzugehen. Die Form hat mich nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil, das optische Ergebnis des Gewürzgugelhupfs hat mich total begeistert, und mich mit einem Gefühl der Marke „Heute der Gugelhupf, morgen die Weltherrschaft“ durchflutet. Und weil ich sowieso ein Faible für Gegenstände habe, die eine Geschichte zu erzählen haben, gehört die hellgrüne Gugelhupfform nun zu meinen Top 10 der Küchengeräte.
Aber ihr wollt bestimmt auch etwas über den Geschmack wissen. Gewürzgugelhupf darf er sich deshalb nennen, weil neben Nüssen und Kakao auch eine ordentliche Portion Zimt und Kardamom in den Teig kommt. Um es wie Wolf Haas zu beschreiben: Weihnachtsduft Hilfsausdruck! Aber genug der vielen Worte – jetzt gehts zum Rezept.
Zutaten für einen Gewürzgugelhupf
250 gr. Mehl
100 gr. gemahlene Nüsse
150 gr. Kokosblütenzucker (oder Rohrzucker)
3 EL Kakaopulver
1 Prise Salz
1/2 TL Zimt
1/2 TL Kardamom
1 EL Backpulver
Orangenschale gerieben
4 Eier
100 ml Milch
120 ml Rapsöl
Schokolade und Butter zu gleichen Teilen für die Glasur
Zuckerdekor
Zubereitung:
Eier und Zucker schaumig rühren. Alle trockenen Zutaten abwiegen und vermischen. Das Mehlgemisch abwechselnd mit Milch und Öl unter die Ei-Zuckermischung rühren. Die Gugelhupfform mit Öl auspinseln und mit Nüssen oder Mehl ausstreuen. Den Teig in die Form füllen und bei 180 ° für 40 min backen. Den Gugelhupf ganz abkühlen lassen, auf ein Teller stürzen und mit vorsichtigen, kurzen Schüttelbewegungen aus der Form lösen. Jetzt kommt der Moment der Freude über den ganz gebliebenen Gugelhupf!! Für die Glasur Schokolade und Butter schmelzen und mit einem Löffel über den Gewürzgugelhupf träufeln. Nach Lust und Laune verzieren.
schön dass ihr so eine freude mit der form habt!
ps… sie kommt aus dem försterhaus in saalfelden 🙂 simone