Bevor unser Campingbus seinen wohlverdienten Winterschlaf antreten darf, haben wir eine letzte Ausfahrt in das herbstliche Trentino gemacht. Das verlängerte Wochenende um Allerheiligen meinte es wettertechnisch sehr gut mit uns und wir haben die Reise über den Brenner gewagt (wir haben nämlich keine Winterreifen für unser Schneckenhaus).
Unseren ersten Stopp machten wir am Nordufer des Gardasees – und surprise, surprise, wir waren nicht die Einzigen mit dem Gedanken dort zu urlauben. Der Campingplatz in Torbole war zwar sehr nett, besonders auch deswegen, weil wir mit gebratenen Maroni, die sehr typisch für diese Region Italiens sind, beschenkt wurden. Alles in allem war uns rund um den See dann doch zu viel los. Unsere Ruheoase haben wir knapp 10 km nördlich beim Lago di Tenno gefunden – viel weniger Leute und ein traumhafter Blick auf den Gardasee.
Vom Tenno See kann man eine schöne kleine Wanderung nach Canale di Tenno machen. Ein nahezu unversehrtes Mittelalter Dorf, malerisch in die Trentiner Hügel eingebettet und mit herrlichem Blick über die Landschaft rund um den Gardasee.
Neben unserem Nachtlager – ein Parkplatz, wo Wohnmobile erlaubt sind – haben wir in der Trattoria dal Bacon originale Trentiner Küche genossen.
Typische Gerichte im Trentino sind Polenta, gebratenes Fleisch, Wild und Pilze. Es wird sehr bodenständig gekocht und die Gerichte sind der österreichischen Küche nicht unähnlich. Neben der wunderschönen Landschaft hat die Provinz Trentino also auch kulinarisch einiges zu bieten. Und wir haben noch nie irgendwo so cremige Polenta gegessen.
Nach einem morgendlichen Spaziergang um den Tenno See sind wir weiter Richtung Südtirol gefahren und haben in Sterzing/Vipiteno unseren nächsten Halt gemacht.
Ein malerisches kleines Städtchen in einem etwas finsteren Tal.
Neben der Altstadt sollte man in Sterzing auch unbedingt den Hofer Market (montags geschlossen) besuchen. Ein Feinkost Eldorado für alle, die wie wir, der italienischen Küche verfallen sind. Mit prall gefüllten Einkaufstüten voll Wein, Olivenöl, Käse, Salami, Pasta und Schüttelbrot, sind wir unseren Heimweg angetreten und durch herbstlich gefärbte Weinberge gefahren.
Neben unseren Einkäufen haben wir auch noch einen kleinen Schatz mit nach Hause gebracht. Rund um den Gardasee haben wir ein paar Handvoll Oliven gesammelt, die nun in Salzlake eingelegt sind. Wir sind schon sehr gespannt auf ihren Geschmack.