Es ist mal wieder Zeit für Pasta! Und nicht für irgendeine, sondern für Strozzapreti – zu deutsch Priesterwürger. Ein unschöner Name für die wirklich herrliche Pastasorte, die so viele Zwischenräume bietet um kräftige Saucen förmlich aufzusaugen.
Es ranken sich mehrere Mythen über den Ursprung des Namens. Die Nudel kommt aus dem Norden Italiens, wo der Klerus für viel zu hohe Pachten verantwortlich war. Diese Pachten wurden vorwiegend in Naturalien bezahlt – möglicherweise haben die Bauern ihre Nudel deshalb so getauft – und haben die Lebensmittelpakete mit einem leisen „erstickt doch dran“ überreicht.
Eine andere These sieht den Ursprung des Namens nicht erst beim Verspeisen, sondern bereits beim Formen der Pasta. Die Frauen seien beim Formen der Spiralen so voller Zorn gewesen, dass es aussah als wollten sie einen Priester erwürgen.
Möglicherweise rührt der Name auch daher, dass gierige Priester so viele Nudeln in sich gestopft haben, dass sie würgen mussten.
Im erzkatholischen Italien hatten die Priester vor einigen Jahrhunderten wohl keinen so guten Ruf und wurden für die misslichen Lebensumstände verantwortlich gemacht, es ist also durchaus möglich, dass an allen drei Theorien ein Fünkchen Wahrheit dran ist. Unmöglich ist jedoch, diese Pasta nicht zu lieben. Am besten funktioniert sie mit dicken herzhaften Saucen, die sich in den Zwischenräumen festsetzen. Wir haben eine kräftige Sauce aus getrockneten Tomaten, Rotwein und Sardellen gekocht, die mit ein paar Kapern und den obligatorischen Parmesanspänen serviert wird.
Hoch sollen sie leben, die Strozzapreti – bitte nicht falsch verstehen, liebe Kirchenmänner, sie sind einfach zu gut.
Zutaten für 2 Personen:
1 Hand voll getrocknete Tomaten (nicht die im Öl schwimmenden!)
1/8 l Rotwein
1 rote Zwiebel
2 Knoblauchzehen
8 Sardellenfilets
2 EL Kapern (abgetropft)
200 ml passierte Tomaten
Olivenöl
200 gr. Strozzapreti
Zubereitung:
Die Zwiebel schälen, halbieren und in feine Ringe schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Olivenöl in einer Pfanne heiß werden lassen – Zwiebeln und Knoblauch darin andünsten. Die Tomaten in feine Streifen schneiden und zu den Zwiebeln geben. Mit Rotwein ablöschen und unter Rühren einkochen, bis fast die ganze Flüssigkeit verdampft ist. Sardellenfilets kleinschneiden und mit allen anderen Zutaten in die Pfanne geben. Einkochen lassen. Die Pasta al dente kochen und mit etwas Nudelwasser unter die Sauce mischen. Parmesan drüber und die Priesterwürger genießen. Vorsicht, nicht verschlucken!