Sarah hat letzte Woche eine ganze Brotdose voll herrlicher Vinschgerl gebacken. Die hätten wir locker einfach alle weg-jausnen können aber dafür waren sie uns zu schade. Wir haben uns also Gedanken darüber gemacht wie wir die leckeren Brötchen füllen könnten, relativ schnell war die Idee geboren die Brötchen als Burger Buns zu verwenden – aber einen stinknormalen Burger machen?
Natürlich nicht! Ein kurzer Blick in Kühl- und Tiefkühlschrank offenbarte, dass wir genau die richtigen Zutaten für einen rustikalen Vinschgerlburger nach unserem Geschmack im Haus hatten. Zum einen war ich vor kurzem in der Schweiz und habe einen wirklich guten halbreifen Gruyere mit nach Hause gebracht und zum anderen hatten wir noch eine Portion Hochlandrind-Faschiertes von Sarahs Opa eingefroren. Dieses Faschierte ist etwas gröber und kerniger, als das übliche. Man schmeckt förmlich, wie gut es die Zotteln, wie Sarahs Opa sie liebevoll nennt, auf seiner Alm hatten. Genau richtig für unseren Vinschgerlburger. Um den Patties noch etwas mehr Geschmack zu geben kommen noch ein paar Löffel Rotwein-Rosmarin-Reduktion dazu.
Da eine normale Barbeceusauce nicht zu einem rustikalen Burger passt haben wir statt dessen einen groben Dijon Senf mit einigen getrockneten Steinpilzen und getrockneten Tomaten aufgepeppt und auf das knusprig geröstete Vinschgerl gestrichen.
Als Toppings mussten schließlich noch braune Champignons, karamellisierte Zwiebeln, Rucola und Bauchspeck herhalten. Ich kann euch nur sagen, dass mir jetzt beim Schreiben der Mund schon wieder ganz wässrig wird, wenn ich an den ersten Bissen in unseren Vinschgerl Burger denke!
Patties
300gr. Faschiertes
250 ml kräftiger Rotwein
2 EL Zucker
1 Rosmarinzweig
Salz, Pfeffer
50gr. halbreifen Gruyere
Sauce
grober Dijon Senf
eine getr. Tomate
1 TL getr. Steinpilze
restliche Bausteine
2 Vinschgerl (oder ein anderes kräftiges Brot)
4 Scheiben Bauchspeck
1 Zwiebel
1 EL Zucker
100 gr. braune Champignons
Salz, Pfeffer
Zubereitung
Für die Rotwein-Rosmarin-Reduktion einen Viertelliter Rotwein mit dem Rosmarinzweig und dem Zucker in einen Topf geben und auf ca. die Hälfte einkochen und abkühlen lassen. 4 EL von der Rotweinreduktion mit Salz und Pfeffer zum Faschierten geben und daraus 2 Burger-Patties formen. Die Patties sollten in der Mitte eine kleine Vertiefung haben, sonst werden sie beim Braten „kugelig“ und passen nicht so gut ins Brot.
Für den Tomatensenf haben wir eine getrocknete Tomate und einen halben TL getrocknete Steinpilze in wenig (!) Wasser ein paar Minuten weichgekocht. (Auf unseren getrockneten Steinpilzen steht sie müssen für 10 min bei 80 ° erhitzt werden, also haben wir uns daran gehalten 🙂 ) Gemeinsam mit dem Senf mixen, oder kleingehackt unter den Senf rühren. Die Flüssigkeit enthält extrem viel Geschmack, sie muss also auch unbedingt dazu.
Die Zwiebel in Ringe schneiden und mit etwas Butter und 1 EL Zucker langsam karamellisieren lassen. Dazu fangt ihr am besten bei mittlerer Hitze an, da sie leicht verbrennen – für die Farbe könnt ihr gerne zum Ende hin die Temperatur etwas erhöhen.
Den Speck in eine Pfanne legen, 1 Blatt Backpapier drauflegen und einen schweren Topf draufstellen und bei mittlerer Hitze brutzeln lassen. So bleibt er schön platt und wird wahnsinnig knusprig. Öfter mal wenden und die Farbe im Auge behalten.
Die Champignons in Scheiben schneiden und anrösten, mit etwas Salz und Pfeffer würzen.
Das Brot in einer Grillpfanne auf den Schnittflächen anrösten und im Rohr warm halten.
Jetzt geht es ans Burger-Braten: Die Patties mit etwas Öl einreiben und in die heiße Grillpfanne geben. Wir haben die Burger bei hoher Hitze auf jeder Seite 2:30 gebraten. So waren sie noch etwas medium. Wer den Burger durchgebraten möchte, ein bisschen länger. Man kann sie während dem Braten noch etwas mit der Rotweinreduktion bepinseln. Nach dem Wenden, den Käse auf dem Burger verteilen und schmelzen lassen.
Die Brothälften mit dem Tomatensenf bestreichen, etwas Rucola darauf verteilen, dann das Fleisch, die Pilze, der Speck und die Zwiebeln. Deckel drauf und genießen. Dazu gibt’s Rotwein oder ein Indian Pale Ale (oder beides).
Ich mag jetzt sofort so einen Burger mampfn! Der sieht sooo unwiderstehlich aus!!
Mir gehts genauso wenn ich die Fotos wieder ansehe!
So einen Burger könnte ich echt jeden Tag essen!!
Lg Alex