Alex hatte Anfang Jänner Geburtstag und hat sich zur Feier seines neuen Lebensjahres eine Sachertorte gewünscht. Diese ist uns so gut gelungen, dass wir ein paar Tage darauf gleich noch eine gebacken haben, damit auch Alex Arbeitskollegen etwas davon haben. Sie war tatsächlich so gut, dass ich am liebsten gleich noch eine backen möchte. Aber die Sachertorte ist natürlich was besonderes und kommt auch nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch.
„Naja, schaut aus wie ein Schokokuchen“ – tja, sie schaut vielleicht so aus aber angeblich ist die Sachertorte seit 1832 die wohl berühmteste Torte der Welt, ein Stück Wien auf dem Nachspeisenteller, dessen Rezeptur streng geheim ist. Der Teig ist feinporig, luftig und doch kompakt und saftig. Die Süße und etwas herbe Note der dunklen Schokolade trifft auf die liebliche Seite und Frische der Marille, die in ihrer veredelten Form als Marmelade den Kuchen sanft umhüllt. Zu guter letzt liefert der Hauptdarsteller dieser Torte, die Schokolade, einen glanzvollen Auftritt. Dazu muss man ihr schon etwas schön tun, denn glänzend wird die Schokolade nur, wenn man sie richtig temperiert. Die flüssige Schokolade, die den Kuchen umhüllt, bildet den letzten Baustein, und so wird aus dem hässlichen Entlein ein Schwan, äh eine Sachertorte.
Das hört sich fast an wie im Märchen – und das darf es auch, könnte es doch im Schlaraffenland nicht besser schmecken. Fakt ist, das ist natürlich nicht das Originalrezept. Fakt ist auch, wir haben noch nie eine echte Sachertorte gegessen. Wir wissen also, was wir bei unserem nächsten Wien-Besuch zu tun haben.
Rezepte zum Thema Sachertorte gibt’s im Interenet wahnsinnig viele. Ich hab mich kurzerhand für das Rezept von ichkoche.at entschieden und die Schokoladenmenge etwas erhöht. Beim Backen der Sachertorte ist gar nicht viel dabei, wichtig ist nur, dass alle Zutaten die gleiche Temperatur (zimmerwarm) haben. Es lohnt sich also Butter und Eier schon über Nacht bei Zimmertemperatur zu lagern.
Um die Torte gänzlich umhüllen zu können, sollte man genügend Glasur zubereiten. Für die übrig gebliebene Schokoladenglasur habe ich die perfekte Verwendung gefunden. Ich habe einen gewöhnlichen Schokopudding gekocht, etwas weniger Zucker genommen und das flüssige Sahne-Schoko-Gemisch untergehoben. Dabei kommt der schokoladigste Schokopudding der Welt raus. Wir wollen nie wieder gewöhnlichen Schokopudding essen. Die Moral von der Geschicht- Schokopudding gibts nur, wenns Sachertorte gibt. Logisch, oder?
Zutaten
6 Eier (trennen)
130 gr. zimmerwarme Butter
110 gr. Staubzucker
110 gr. Feinkristallzucker
150 gr. Bitterschokolade
130 gr. Mehl
6-8 EL Marillenmarmelade
250 gr. Bitterschokolade (kleingehackt)
250 gr. Sahne
Zubereitung
Eier trennen; Eiklar mit Feinkristallzucker steif schlagen, die Dotter mit Staubzucker und Butter flaumig rühren; Schokolade schmelzen und unter die Dottermischung rühren, den Schnee vorsichtig unterheben, das Mehl darüber sieben und vorsichtig unterheben. In eine gefettete Tortenform geben und bei 180 ° ca. 45 min backen.
Höchstwahrscheinlich hat sich bei der Sachertorte eine kleine Erhebung in der Mitte gebildet, diese kann man einfach mit einem Messer wegschneiden und schon mal kosten. Die abgekühlte Torte in der Mitte auseinander schneiden und den unteren Teil mit Marmelade einstreichen (wenn sie sich nicht gut streichen lässt, vorher anwärmen), den Deckel wieder drauf und die ganze Torte mit Marmelade einstreichen. Kurz in den Gefrierschrank damit die Marmelade etwas anzieht. Die Hälfte der Sahne im Wasserbad erhitzen, die Schokolade nach und nach dazugeben und rühren, darauf achten dass es nicht zu heiß wird (deshalb hebe ich mir immer etwas Sahne auf, um die Masse damit abzukühlen) fortfahren bis die Sahne und Schokolade verbraucht sind und eine homogene Glasur entstanden ist. Die Schokolade sollte nicht heißer als 40° erhitzt werden, also immer wieder fühlen.
Die Torte auf ein Gitter stellen und die Arbeitsfläche mit Alufolie (oder ähnlichem) schützen. Nun die Schokolade mit einem Schöpflöffel darüber geben und leicht verteilen bis die Torte rundum bedeckt ist. Man braucht nicht die ganze Schokolade, und die Schokolade, die auf der Alufolie landet kann man gut mit einem Spatel wieder zurück in die Schüssel retten. Mit der restlichen Schokolade am besten einen superschokoladigen Schokopudding machen.
Ich bin mir sicher, ihr erntet mit eurer Sachertorte viele mmhs, aahs und oohs.
genial, als Wiener muss man Sachertorte einfach lieben